Arbeitskreis – Exkursion Oberbayern 26. – 27. Oktober 2024
Der Arbeitskreis Schafe und Ziegen machte sich heuer auf die Reise zu unseren Nachbarn nach Bayern.
Die Exkursion bot uns einen tiefen Einblick in die Vielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region. Vom Ziegenbetrieb über Schafhaltung bis hin zu Hopfenanbau und verschiedenen Zuchtbetrieben zeigte sich, wie wichtig Nachhaltigkeit, Regionalität und Direktvermarktung für die landwirtschaftlichen Betriebe sind.
Wir bedanken uns nochmals bei den Betrieben für die Führungen und Verkostungen auf ihren Betrieben und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg.
Betrieb Fagerer, Milchziegen der Rassen Bunte Deutsche Edelziege und Saanenziege
Der erste Betrieb auf unserer Exkursion war ein Ziegenbetrieb mit etwa 300 Milchziegen im bayerischen Piding, mit einem modernen Stall. Das biotaugliche Gebäude bietet Auslauf und Liegeflächen und ist durch die fixe Umgrenzung sogar Wolfssicher.
Es werden zwei Hauptziegenrassen gehalten: die Bunte Deutsche Edelziege und die Saanenziege. Beide Rassen zeichnen sich durch ihre hohe Milchleistung und gute Vitalität aus.
Ein weiterer Aspekt des Betriebs ist die Direktvermarktung der Ziegenprodukte.
Betrieb Martin & Julia Kollmannsberger, Halter von Bergschafen mit Direktvermarktung im eigenen Regionalladen
Der zweite Betrieb beschäftigt sich mit der Haltung von Bergschafen, einer robusten Rasse, die besonders in den Alpenregionen verbreitet ist. Die Schafe werden zur Fleischproduktion gehalten, welches ausschließlich direktvermarktet wird. Besonders interessant war hier die Tatsache, dass der Betrieb ein eigenes Schlachthaus betreibt, was eine hohe Transparenz und Kontrolle über die Qualität der Produkte ermöglicht.
Das Schafsfleisch wird direkt im Betrieb verarbeitet und über den eigenen Regionalladen verkauft, der eine breite Kundenbasis in der Region hat. Dieser direkte Vertriebsweg sorgt für eine höhere Wertschöpfung und ermöglicht es, den Kunden qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, die direkt vom Produzenten kommen.
Insgesamt war es beeindruckend, wie der Betrieb durch die Kombination von traditioneller Landwirtschaft, eigener Fleischverarbeitung und regionaler Vermarktung ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufgebaut hat.
Beim Mittagsessen wurde uns Lammgyros und Lammbratwürstel serviert, dabei konnten wir selbst von den Produkten überzeugen.
Hopfen Erlebnishof Stiglmair in der Hallertau
Der dritte Betrieb führte uns in die Hallertau, das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Der Hopfen Erlebnishof Stiglmair bietet nicht nur Hopfenanbau, sondern auch eine Hopfenerlebnistour, die vom Anbau des Hopfens bis zur Herstellung von Bier führt. Die Tour gibt einen detaillierten Einblick in die Hopfenernte, die Bedeutung von Hopfen für die Bierproduktion und die verschiedenen Anbaumethoden.
Der Betrieb verfolgt einen nachhaltigen Ansatz im Hopfenanbau und setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit Brauereien, die den Hallertauer Hopfen schätzen. Auf dem Hof werden verschiedene Sorten Hopfen kultiviert, die sich durch ihre unterschiedlichen Geschmacksprofile auszeichnen und somit eine Vielfalt an Biersorten ermöglichen.
Die Führung selbst war nicht nur informativ, sondern auch sehr unterhaltsam gestaltet. Sie bot den Teilnehmern die Möglichkeit, die verschiedenen Phasen der Hopfenernte zu erleben und mehr über die Verbindung zwischen Landwirtschaft und Braukunst zu erfahren. Am Ende gab es noch eine Verkostung von den verschiedenen Bieren.
Betrieb Schlamp Michael Schlamp, Schäfer mit Herdebuchtieren der Rassen Merinolandschaf und Alpine Steinschaf
Am Sonntagmorgen ging es zum Betrieb Schlamp Michael auf dem eine Kombination aus Merinolandschafen und circa 30 Alpinen Steinschafen gehalten wird. Beide Rassen sind für ihre hohe Widerstandsfähigkeit bekannt. Schlamp Michael ist Schäfer und betreibt im Gebiet rund um der Hallertau Landschaftspflege (Dammpflege an der Donau, Magerwiesen, Hopfenanbau).
Zur Unterstützung in der Landschaftspflege um der Verbuschung entgegen zu wirken, sind vereinzelt auch Ziegen unter den Schafen zu finden.
Diese Art der Schafhaltung trägt zur Erhaltung der Biodiversität bei, da die Tiere verschiedene Pflanzengesellschaften auf den Weiden fördern und pflegen.
Betrieb Johann Morigl, Züchter von Schwarzköpfigen Fleischschafen und Jura Schafen
Der letzte Betrieb, den wir besuchten, war ein Zuchtbetrieb für Schwarzköpfige Fleischschafe und Jura-Schafe. Der Betrieb hat sich auf die Zucht von hochwertigen Fleischschafen spezialisiert. Ein besonderes Augenmerk auf die Fleischqualität und die Gesundheit der Tiere gelegt, das sowohl in der Region als auch überregional sehr gefragt ist.
Zusätzlich zur Zucht von Fleischschafen betreibt der Betrieb auch eine Widderzucht, um die genetische Qualität der Herde weiter zu verbessern. Die Jura-Schafe, die ebenfalls gezüchtet werden, die für ihre gute Fleischqualität und Widerstandsfähigkeit bekannt sind erleben zurzeit eine starke Nachfrage in Bayern. Vor allem in der Lämmerproduktion als Kreuzungstier.
Ein weiterer Bereich des Betriebs war die Rolle als Futtermittelhändler.
Arbeitskreis Schafe und Ziegen
Bei Fragen zur Mitgliedschaft beim Arbeitskreis kann man sich jederzeit im Verbandsbüro melden.
Momentan gibt es die Arbeitskreise: Schaf- und Ziegenmilchproduktion, Flachgauer Lämmerprofi, Fleischrasse- und Züchterprofi
14.11.2024Zurück